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Letzte Aktualisierung: 16. Dezember 2012

Donnerstag, 5. Februar 2009

05.02.2009 Tal der Könige - Felsentempel der Hatschepsut - Memmnon-Kolosse - Medinet Habu - Luxor Tempel

Mit Verspätung sind wir im Bahnhof von Luxor angekommen. Die Zugfahrt war wirklich eine Erlebnisreise, muss man mal gemacht haben, brauche ich jedoch nicht nochmal.
Aber der Besuch im Tal der Könige entschädigte für unrasiert und fern der Heimat.
Drei Gräber standen auf dem Programm (Fotografieren in den Gräbern leider verboten):
KV 47: Das Grab des Siptah
Siptah war der 7. altägytische König der 19. Dynastie (Neues Reich) und regierte von 1198 bis 1193 v. Chr. beziehungsweise von 1196 bis 1190 v. Chr.
KV 14: Das Grab Tauserts und Sethnachts

Tausert ist eine der wenigen Königinnen, welche die Rolle des Herrschers übernahm, als kein akzeptabler bzw. fähiger, männlicher Nachfolger verfügbar war. In den Geschichtsaufzeichnungen erscheint sie erstmals als Hauptfrau Sethos II. Es wird angenommen, daß sie diesem möglicherweise einen Thronfolger namens Sethos-Merenptah geboren hat, der Knabe verstarb jedoch offenbar vor seinem Vater. Siptah, ein Sohn Sethos II von einer anderen Ehefrau namens Ti'a, der einzig verfügbare Kandidat für die Nachfolge Sethos, war noch nicht erwachsen. Möglich ist, daß Tausret gemeinsam mit dem Kanzler Baj regiert hat, der in einer Inschrift behauptet, den jungen König auf den Thron gehoben zu haben.

Die Herkunft von Sethnacht, dem Begründer der XX. Dynastie, ist umstritten. Es wird davon ausgegangen, daß sich im Süden Ägyptens eine Verschwörung gegen Tausret entwickelt hatte, die wahrscheinlich sogar von Teilen der ägyptischen Armee unterstützt wurde. Man kann davon ausgehen, daß Tausret die Gegnerin von Sethnacht war. Sethnacht und sein Sohn Ramses III. zerstörten später das Andenken an Tausret durch eine Zerstörung ihrer Statuen und durch die Usurpation ihres Grabes. Sethnacht wurde zum neuen Herrscher in Ägypten, aber er hatte um seine Herrschaft zu kämpfen. Er mußte Revolten gegen die Asiaten niederschlagen und belagerte Städte befreien.Ramses III. war bereits während der kurzen Regierungszeit seines Vaters Sethnacht Mitregent von Ägypten. Der Bau des Grabes KV 11 für Sethnacht wurde abgebrochen, da das Grab von Amenmesse im Weg lag. Das Grab KV 11 wurde dann später für Ramses III. fertiggestellt. Für Sethnacht wurde das Grab von Tausret (KV 14) usurpiert und erweitert. Die Namen und Darstellungen im Grab wurden verändert.
KV 15: Das Grab des Sethi II.
Der Eingang zu KV 15, dem Grab von Sethos II, ist - wie auch der zum Grab seiner Gemahlin Tausret (KV 14) - direkt in die senkrechte Felswand am Ende des Wadiarmes geschlagen, der südwestlich des Haupttales verläuft. Das Grab liegt auf einer NW/SO-Achse und besteht aus einem kurzen Eingang (A), drei langen Korridoren (B, C, D), einem Brunnenraum ohne Schacht (E), einer Pfeilerhalle mit einer zentralen Rampe (F) und einer Sarkophagkammer, welche aus einem unvollendeten, tiefer liegenden Korridor (G) umgearbeitet wurde. Der sonst übliche Raum an der rechten Seite der Pfeilerhalle fehlt hier, wobei eine rechteckige Nische an vergleichbarer Stelle der linken (östlichen) Wand möglicherweise der Anfang einer Türe zu solch einer Kammer markiert. Ferner fehlen die trapezförmigen Nischen am Anfang von Korridor C. Eine rechteckige Nische, die zu späterer Zeit am Anfang der Ostwand des ersten Korridors geschlagen wurde, hat die Darstellung des Königs in erhabenem Relief beschädigt. Das Gefälle des Eingangs und der folgenden Korridore ist minimal. Das Grab ist 75,38 m lang und 6,53 m tief und hat eine Fläche von 257,22 qm.
Danach Besuch des Felsentempels der Hatschepsut in Deir el-Bahari
Hatschepsut war die Tochter Thutmosis I., des Begründers der 18. Dynastie. Thutmosis I. war ursprünglich nur ein General gewesen, jedoch von seinem Vorgänger Amenophis I. zum Regenten bestimmt wurden, da dieser keinen Sohn hatte. In ihren Jugendjahren scheint Hatschepsut eine normale ägyptische Prinzessin gewesen zu sein. Nach dem Tod ihres Vaters wurde ihr Halbbruder Thutmosis II. Pharao, und Hatschepsut seine Große Königliche Gemahlin. Hatschepsut gebar ihrem Halbbruder eine Tochter - Neferure - aber keinen Thronfolger. So wurde nach dem Tod Thutmosis II. sein Sohn Thutmosis III., Kind einer Nebenfrau, der neue offizielle Pharao. Thutmosis III. war noch zu jung, also übernahm Hatschepsut die Regentschaft. Auf Darstellungen aus dieser Zeit erscheint sie gemeinsam oder sogar hinter Thutmosis III. Doch dann setzte ein radikaler Umschwung ein. Plötzlich wird Hatschepsut mit allen offiziellen Titeln eines ägyptischen Pharao bezeichnet und ihr Stiefsohn erscheint nur noch in einer nachgeordneten Rolle (wurde aber nie verleugnet). Hatschepsut begann sich als einzigen rechtmässigen König Ägyptens darzustellen. Tempel wurden ausgeschmückt, Obelisken errichtet und ein neues Grab im Tal der Könige begonnen. Selbst Amun, der Hauptgott, wurde bemüht - angeblich hatte er in einen Orakel Hatschepsut als Herrscherin Ägyptens bestätigt. Ja, sie wurde sogar mit dem traditionellen Königsbart oder als Mann dargestellt. Eine Expedition in das sagenumwobene Land Punt wurde durchgeführt, ein Ereignis, dass im Totentempel der Königin groß dargestellt wurde.
Der nächste Programmhöhepunkt: Medinet Habu, der Totentempel Ramses III.

Das Gebiet, das man Medinet Habu nennt, liegt am Rand des Kulturlandes, nicht weit vom Fuß der thebanischen Hügel am südlichen Ende von Theben. Es gibt dort einige Monumente, das berühmteste ist der Totentempel Ramses III (20. Dynastie, 1184-1153 v. Chr.), einer der am besten erhaltenen Tempel des Neuen Reichs. Auch "Hügel von Djeme" genannt, liegt Medinet Habu fast siebeneinhalb Kilometer vom Tal der Könige entfernt, und war zunächst Bauplatz für einen Amuntempel der 18. Dynastie (15. Jhd. v. Chr.), der auf den Fundamenten eines Schreines aus dem Mittleren Reich errichtet war.

Anschließend noch einen Abstecher zu den Memnons-Kolossen . . .

. . . und dann auf unser Schiff zum wohlverdienten Mittagessen, Auspacken und Duschen.

Am späten Nachmittag stand die Besichtigung des Luxor-Tempels auf der Tagesordnung

Angestrahlt in einem magischen Licht nahmen wir Abschied vom Tempel und freuten uns auf das erste Abendessen auf unserem Schiffchen.

1 Kommentar:

Brigitte hat gesagt…

Ja, wenn es ganz interessant wird, dann darf man zumeist nicht fotografieren. Dennoch, du hast es sehr gut vermittelt.