Das Kloster Maulbronn gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. Hier sind alle Stilrichtungen und Entwicklungsstufen von der Romanik bis zur Spätgotik vertreten. Für eine Klostergründung erfüllte der Ort die Grundsätze des Zisterzienserordens, dessen Bestreben es war, in der Abgeschiedenheit von der Welt nach der ursprünglichen Form benediktinischen Mönchtums in Armut zu leben. Wohlüberlegte Planung, Fleiß und handwerkliches Können der Zisterziensermönche in Maulbronn verhalfen dem Kloster, das unter der besonderen Obhut des Speyerer Bischofs stand, zu raschem Wachstum, und schon 1178 konnte die Kirche, eine dreischiffige, romanische Basilika, der Gottesmutter Maria geweiht werden. Das Kloster stand seit der Stauferzeit unter dem unmittelbaren Schutz des Kaisers. Nachdem Herzog Ulrich das Kloster okkupiert hatte, übernahm er die Schutzherrschaft - auch über die rund 60 Dörfer, die zum Klostergut gehörten.
Herzog Ulrich, der vor allem aus politischem Kalkül evangelisch geworden war, diente die Säkularisierung als ein willkommenes Mittel, von seinen hohen Schulden herunter zukommen.
Herzog Christoph von Württemberg, der Sohn Ulrichs, richtete in Maulbronn eine Schule ein, die den Pfarrernachwuchs für die noch junge evangelische Kirche seines Landes heranbilden sollte. Die Schule, seit 1806 Evangelisches Seminar, ist bis heute im Kloster untergebracht.
Seit 1993 wurde das Kloster Maulbronn von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen.